Ghat im Morgengrauen
Ghat nennt man in Indien eine zu einem Gewässer hinunter führende Treppe. Neben vielfachen Verwendungsmöglichkeiten sind sie häufig wichtige Badestellen für rituelle Waschungen der Hindus. Berühmt wegen ihrer Ghats am Ganges ist die heilige Stadt Varanasi.
Varanasi, früher Benares genannt, liegt im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh am Ganges und gilt als heiligste Stadt des Hinduismus. Sie beherbergt mehr als eine Million Einwohner und ist eine der ältesten Städte Indiens, auch wenn es hier auf dem Foto nicht zwingend so aussieht.
Unzählige Gläubige pilgern seit 2.500 Jahren in die Stadt. Entlang des Flusses ziehen sich kilometerlange die stufenartige Uferbefestigungen hin. Für strenggläubige Hindus gilt es als besonders erstrebenswert, in Varanasi im Ganges zu baden oder schließlich dort einmal zu sterben und verbrannt zu werden. So ist es auch nicht verwunderlich, daß auf der einen Seite die Gläubigen im Wasser baden, während wenige Meter weiter die Leichen der Verstorbenen verbrannt werden und die Asche anschließend ins Wasser gestreut wird. Ein Bad im Ganges soll von Sünden reinigen, in Varanasi zu sterben und verbrannt zu werden vor einer Wiedergeburt schützen.
Montag, 17. August 2009
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„Ghat im Morgengrauen“
aufgenommen in Varanasi, Indien
von Gunnar Ebert